Wir kannten
uns ein ganz knappes Jahr (3 Tage fehlten noch), wohnten aber noch
nicht zusammen. Carsten hatte auf einer Fahrt zu pritty auf
dem Berliner Ostbahnhof das Angebot, 999 DM für 13 Tage in die Dominikanische
Republik, mit Zug nach
Frankfurt und weiter mit dem Flugzeug nach Punta Plata gesehen. Eine Reise mit AI-Verpflegung. Er hat
pritty davon erzählt und kurze Zeit später buchten wir. Der
Flug begann genauso schrecklich wie er endete, mit
einer 4stündigen Zugfahrt im ICE Sprinter von Berlin nach Frankfurt und einem gut 10stündigen
Nichtraucherflug mit Britannia. Im nachhinein stellten wir fest, dass " Britannia" die fürchterlichste Fluggesellschaft
war, die sich
ein
Flugpassagier vorstellen kann:
"keiner quetscht mehr Passagiere in eine 767". Kurze Zeit nach der
Reise wurde Britannia " in den Boden gestampft".
Beim Ausstieg auf Puerto Plata setzte pritty das breiteste aller Grinsen auf und Carsten stand fortan für den gesamten Urlaub in einer Pfütze. Es waren für die kleine Frostbeule angenehme 35 Grad im Schatten und
die Sonne knallte nur so....... Unsere erste Aktion in DomRep war die Busfahrt zum Quartier.
Es ging in die Hotelähnliche Anlage "Villa Chessa" in Sosua. Die Verbale "Hotel" wurde im nachhinein zur
Absteige mit Puffähnlichem Charakter "aufgebessert". Die erste Nacht verbrachten wir in einem Appartement, das aber für
pritty einen nicht
akzeptablen Eingang, über eine Stufe davor, hatte. Denn
wenn sie nicht, alleine das Quartier mit dem Rollstuhl, verlassen konnte und das im ersten gemeinsamen
Urlaub, hatte es sich als unzumutbar disqualifiziert. Also hieß es, am nächsten
Tag umziehen. Der Zugang zum anderen Bungalow war zwar jetzt OK, aber in der Unterkunft
selbst, mussten wir Abstriche hinnehmen.
Unmittelbar vor der Tür lag ein großer Swimmingpool, den Carsten des öfteren zum abendlichen Abkühlungsbad und manchmal zum morgendlichen
rumplanschen nutzte. Pritty fand den Urlaub herrlich, nicht nur wegen der
Wärme, sondern auch weil sie das erste mal seit 8 Jahren,
also seit Unfall, alleine mit einem Mann
etwas längere Zeit so manches Erlebnis hatte. Der Urlaub gab den beiden die
Gelegenheit
sich etwas besser kennen zu lernen.
Bei einem
Reiseveranstalter in Sosua wurde
noch ein Ausflug mit einem Quadt zugebucht, wobei Carsten mit seinem etwas umfangreicheren Körper,
zu seiner größten Zufriedenheit, ein Fahrzeug alleine benutzen durfte.
Pritty fuhr zuerst bei
einem Tourführer mit, durfte aber zum Schluss noch ein kleines Stück mit dem,
mit ihrer spastischen rechten Seite zu bedienenden Gefährt, alleine fahren.
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Wobei sie dann einen
"Krampf" an dem Gashebel vortäuschen konnte und somit auch ihren Spaß hatte. |
Einen
Ausritt konnten wir auch noch zubuchen. Pritty
reitet
gerne und liebt es noch viel mehr, die Zügel in der Hand zu haben. Sie hat
zwar eine Tierhaarallergie, aber im Freien und bei den angenehmen
Temperaturen ging es so einigermaszen.
Carsten mit seinen 170kg Lebendgewicht erledigte das mit dem Satz: ......May i eat the Horse after riding? /
übersetzt Darf ich das Pferd nach dem Ausritt essen?
Als wir einen Tag von der
dominikanischen All Inklusive Verköstigung genug hatten (Carsten fragte wegen
vieler Knochenteile, ob das Schwein durch Überfahren geschlachtet wurde) waren wir im Chez
Cabarete im 8 km
entfernten Cabarete einen leckeren Fisch, von einem Schweizer Koch
zubereitet, essen.
Das Internetcafe
in Sosua bei Jörg
haben wir
zum einfacheren Verschicken von (Urlaubskarten) Fotos mit uns versehenen Urlaubsgrüßen genutzt. Der
Mailkontakt sollte eigentlich bestehen bleiben, aber..........wie es oft mit
Urlaubsbekanntschaften ist (aus den Augen; aus dem Sinn) hatte sich der schnell wieder erledigt.
Abends
hatten wir meistens mit anderen Hotelgästen eine Tagesauswertung und so
manch netten Plausch. Wir waren eine lustige Truppe.
Mit fast jedem kamen wir gut klar, aber es gab da einen
mit dem konnten und wollten wir keinen Kontakt. Clemens der Sachse, ein Frührentner
auf (verdiente) Macke, der
die dominikanischen Nutten zu alt und zu teuer fand. Für den ist mir jedes
Wort zu viel. Von den Frauen, die es auf junge, dominikanische Männer und
Spaß auf der Matratze abgesehen, hatten wir Ingrid, "Ingrid for free,
Animation for free, all that for free". Der Spruch klebte an ihr, wie häufig die unvermeidlichen Geckos an den Türen und
Fenstern.
An der Straße zum Strand von Sosua gab es eine Bilderwand mit haitianischer Ölmalerei, an der wir auch
zwei Bilder relativ
günstig ergatterten.
Ein großes Problem war für uns und zahlreiche andere die fast übliche
dominikanische Rache, oder besser gesagt das auftreiben der Tabletten
dagegen. Wir haben Apotheke für Apotheke abgegrast und alles aufgekauft, was zu
haben war, mussten zum Schluss aber doch
den Dok für pritty kommen lassen um für das, was wir schon wussten, zu zahlen.
Recht ansehenswürdig waren noch die 3 Gartenpapageier vor unserem Fressbunker.
Weniger schön war Carstens Gesichtsbremsung. Die legte er einen Abend beim Quatschen
durch zu intensives inhalieren (wie beim kiffen) von Nikotin und eine dadurch ausgelöste
Spastik der Bronchien hin. Eine kurzzeitige Bewusstlosigkeit führte dazu, dass er
vornüber fiel, eine Urlauberin zu Boden riss und ihren Plastikgartenstuhl
zerlegte. Das ganze hatte zur Folge, das der Nachtwächter des Hotel
herbeieilte. Beim Aufwachen blickte Carsten dann ziemlich verdutzt direkt in den
Lauf der Schrotflinte des Nachtwächters und sagte "Ich muss wohl eingenickt
sein". Die nächsten Tage sah er jedenfalls irgendwie nach
Kneipenschlägerei aus! Das baden im Atlantik brachte auch noch viel Spaß.
Pritty versuchte ihn auszutrinken, weil sie nicht schwimmen kann, Carsten kam
bei dem Versuch ihr zu helfen ins schleudern.
Womit sich Pritty's Badeerlaubnis erledigt hatte.
Der Rückflug war wieder die Quälerei mit Britannia und Pritty hätte bei der
Wiedereinreise beinahe das Problem bekommen einen Asylantrag stellen zu müssen.
Dabei war sie ihrer Meinung nach nur "ein bisschen" angebräunt. Wurde
aber von anderen teilweise als Mulattin verkannt.